Koch und Biedermann souverän – Wenk erneut mit Deutschem Rekord

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Der letzte Finalabschnitt der Schwimm-DM hätte kaum besser beginnen können. Bereits im Vorlauf war Alexandra Wenk zu einem neuen Deutschen Rekord über 100 m Schmetterling geschwommen. Im Finale legte sie dann nach, schwamm in 57,70 Sekunden nochmals sieben Hundertstelsekunden schneller und damit auf die DSV-Longlist für Rio. „Es hätte nicht besser laufen können“, so die Münchnerin, „aber ich bin jetzt auch echt platt und froh, dass es vorbei ist.“

Für das nächste Highlight sorgte Dorothea Brandt, die ihrem Traum von Rio ein Stück näher kam, und in 24,66 Sekunden über 50m Freistil die Norm um drei Zehntelsekunden unterbot. Vor Erleichterung flossen bei der 32-Jährigen die Tränen. Ähnlich emotional wurde es im Finale über 200 m Freistil bei den Männern: Souverän schwamm Paul Biedermann seine Paradestrecke nach Hause, siegte in 1:45,45 Minuten und belegt damit derzeit in der Weltrangliste Platz zwei. Florian Vogel (Silber, 1:46,44), Christoph Fildebrandt (Bronze, 1:47,06) und Clemens Rapp (Platz 4, 1:47,63) empfohlen sich für die heiß begehrten Plätze in der 4×200-m-Freistilstaffel. Alle drei Medaillengewinner blieben unter der geforderten Olympia-Qualizeit. „Ich freue mich sehr auf die Staffel“, so Biedermann, „der Titel war mir nicht so wichtig, die Staffel ist für mich zentral.“ Eine finale Entscheidung für die Staffelbesetzung fällt allerdings noch nicht, da auf die Bestätigung der Zeiten bei der Mare Nostrum-Tour bzw. den German Open gewartet wird.

Nach dem sicheren Auftritt von Biedermann überzeugte auch Marco Koch einmal mehr mit seinen schwimmerischen Qualitäten. In 2:07,88 schwamm er der Konkurrenz trotz Problemen an der Schulter davon und blieb deutlich unter der Rio-Norm. Für Biedermann wie auch für Koch war diese allerdings nicht relevant, da sie als Medaillengewinner der letztjährigen WM in Berlin „nur“ Platz eins oder zwei für die Olympia-Qualifikation erreichen mussten. „Das war recht locker“, sagte Koch nach seinem Rennen, „da geht noch was.“ Christian vom Lehn, der im Vorlauf als Einziger unter der Norm geblieben war, verpasste im Finale in 2:12,07 Minuten die Normzeit. Unterdessen konnte sich der Frankfurter Jan-Philip Glania nach seinem starken Rennen über 200 m Rücken auch über 100 m Rücken seinen Platz auf der Longlist sichern. In 53,61 unterbot er als Einziger die geforderte Zeit vor Christian Diener und Marco di Carli. „Es lief alles nach Plan“, so Glania glücklich, „das harte Training hat sich gelohnt.“

Damian Wierling, der im Vorlauf mit einem neuen Deutschen Rekord (21,81 Sekunden) über 50 m Freistil für die Überraschung des Vormittags gesorgt hatte, bestätigte seine gute Form im Finale. In 21,84 blieb er nur drei Hundertstelsekunden über seiner Vorlaufzeit. „Ich hätte nie gedacht, dass ich so schnell sein kann“, so der Essener.

In den anderen vier Rennen des Tages konnte kein Athlet die Norm für Rio unterbieten. Über 100 m Schmetterling siegte Steffen Deibler in 52,16 Sekunden mit einer Hundertstelsekunde Vorsprung vor Marius Kusch. Deibler hat damit über keine Strecke den Sprung auf die Longlist geschafft und muss auf einen Einsatz in der 4×100-m-Lagenstaffel hoffen. Über 200 m Freistil verpasste Annika Bruhn (Saar Max Ritter) in 1:58,56 Minuten die Einzelnorm. Ihre Enttäuschung konnte allein mit dem Gedanken an die 4×200-m-Freistilstaffel gelindert werden: „Ich ärgere mich sehr, dass ich es nicht geschafft habe.“ Zweite wurde Sarah Köhler (1:58,58), Bronze ging an Leonie Kullmann (1:59,17), Rang vier sicherte sich Paulina Schmiedel (1:59,24). Den Quotenplatz für die Staffel haben die Frauen sicher, die Besetzung ist noch unklar. Nachdem sie im Vorlauf über 200 m Brust die Norm verpasst hatte, meldete sich Vanessa Grimberg für das Finale ab. Die Chance nutzte die Gladbeckerin Jessica Steiger, die sich ihren ersten nationalen Titel sicherte. Gleiches gelang Nadine Lämmler (Heidelberg) über 100 m Rücken.

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